Archiv 2012

Info vom 13. Dezember 2012

Stadtkomitee gedenkt der Enzyklika-Veröffentlichung vor 75 Jahren

Recklinghausen. Der päpstliche Nuntius, Erzbischof Jean-Claude Périsset, sieht den Glauben der Katholiken in Deutschland durch Materialismus und Konsumismus "ständig bedroht". Vor diesem Hintergrund behalte die vor 75 Jahren von Papst Pius XI. gegen die Nazi-Diktatur veröffentlichte Enzyklika "Mit brennender Sorge" ihre "volle Gültigkeit", auch wenn "wir in keiner Verfolgung stehen". Périsset äußerte sich am Mittwochabend (12.12.2012) bei einer Gedenkfeier, zu der das Stadtkomitee der Katholiken in Recklinghausen eingeladen hatte.

In seinem Vortrag legte der Nuntius Entstehung, Inhalt und Folgen des päpstlichen Rundschreibens von 1937 dar, das Bischof Clemens August von Galen allein im Bistum Münster 120.000 Mal drucken ließ. Die Enzyklika verurteilt jegliches Bestreben der NS-Regierung, bestehende Verträge mit der katholischen Kirche auszuhöhlen, Christen zu verfolgen und eine eigene, nicht-christliche "Nationalkirche" zu schaffen.


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Info vom 9. Dezember 2012

Gedenken an Kaplan Poether und Pater Benninghaus

Münster. Mit "Gedenkblättern" im "Gedenkbuch" der "Villa ten Hompel" wird ab sofort auch an Kaplan Bernhard Poether und Pater August Benninghaus erinnert. In der Villa, die Gedenkort der Opfer des Nazi-Regimes ist, wurden in diesen Tagen die Lebensgeschichten der beiden Geistlichen vorgestellt.

"Die Gedenkblätter machen deutlich, dass Menschen, die unter dem nationalsozialistischen Regime gelitten haben, im Gedächtnis von Gemeinden, Familien oder Einzelpersonen bleiben", sagte Peter Schilling, Vorsitzender des Vereins "Spuren finden", bei der Vorstellung der Blätter.

Benedikt Benninghaus aus Dinklage stellte seinen Urgroßonkel Pater Benninghaus vor. Er sei bereits Anfang der 1930er-Jahre durch klare Worte und Predigten aufgefallen. Benninghaus' Aussage "Die Kirche hat schon viele Reiche überdauert" (1936) sei als "erster großer Angriff auf das Staatssystem" gesehen worden.

Drei Jahre später eine weitere Anklage: Pater Benninghaus habe den NS-Staat mit dem Kommunismus auf eine Stufe gestellt, das sei nicht zu tolerieren. Doch das Verfahren habe eingestellt werden müssen, "aus Mangel an Beweisen", sagte Benedikt Benninghaus.

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Info vom 5. Dezember 2012

 

cover pb"Endlich hat einer den Mut zu sprechen"

Dass Clemens August von Galen ein mutiger Bischof in der Zeit des „Dritten Reichs“ war, ist landläufig bekannt. Doch für was kämpfte der „Löwe von Münster“? Was war seine Botschaft? Der dialog-Verlag Münster ermöglicht mit der Herausgabe des Buches „Endlich hat einer den Mut zu sprechen“ einen ganz neuen Zugang zu Clemens August von Galen. Genauer: zu den Botschaften der weltberühmten Predigten vom Sommer 1941.

Jenseits des fachwissenschaftlichen Diskurses von Historikern oder Theologen wird den Predigttexten Galens – in überschaubare „Happen“ gegliedert – interessantes Text- bzw. Bildmaterial an die Seite gestellt. Denn vieles, was die Predigten thematisierten oder als bekannt voraussetzten, ist heute nur noch Fachleuten ein Begriff und bedarf der Erklärung. Insgesamt wurden in knapp 100 Themenkästen hilfreiche Erklärungen und weitere Texte von und über Galen zusammengetragen.

seiten pbDas spannende Bilder-Lesebuch enthält auf rd. 150 Seiten knapp 300 Abbildungen, davon die Hälfte aus der Zeit vor 1945. Allein 75 Bilder zeigen Clemens August von Galen, teilweise als seltene und bislang noch nie veröffentlichte Motive. Noch nie wurden in einer Galen-Publikation derart viele Fotos zusammengetragen.

Der münstersche Bischof Dr. Felix Genn äußert in einem Geleitwort den Wunsch, „dass die Stimme unseres seligen Bischofs durch diesen Text- und Bildband für unsere Gegenwart neu zum Klingen kommt.“

Herausgegeben von Markus Trautmann,
Christiane Daldrup und Verona Marliani-Eyll
ISBN 978-3-941462-74-8
dialogverlag Münster, Postfach 4320
D-48024 Münster, Tel.: 0251 / 48390
www.dialogversand.de

pdf buttonHier erhalten Sie einen kleinen Einblick ins Buch.

bischof gennAm 5. Dezember konnte das Herausgeber-Trio dem heutigen Bischof von Münster, Dr. Felix Genn, das druckfrische Buch „Endlich hat einer den Mut zu sprechen“ überreichen. Bischof Genn empfing Verona Marliani-Eyll, Christiane Daldrup (auf dem Bild v.l.n.r.) und Pfarrer Markus Trautmann (r.) im Bischofshaus am Domplatz. Trautmann betonte, dass die Adresse Domplatz 27 nicht nur der frühere Wohnsitz des Seligen sei, sondern auch der „Schreib-Ort“. Hier habe Galen im Sommer 1941 persönlich über der Schreibmaschine gebrütet. Vom Bischofshaus aus haben die weltberühmten Predigten ihren Ausgang genommen, noch bevor sie in St. Lamberti oder Liebfrauen-Überwasser gehalten worden seien.



Info vom 8. Dezember 2012

Recklinghausen. Den Mitgliedern des Stadtkomitees der Katholiken in Recklinghausen ist die Gedenkkultur ein wichtiges Anliegen. "Das Gedenken hat bei uns Tradition. Wir möchten eigene Akzente setzen", sagt Georg Möllers, Beigeordneter der Stadt Recklinghausen und seit vielen Jahren aktiv im Stadtkomitee. Im Rahmen dieser Gedenkkultur steht auch die Veranstaltung am Mittwoch (12.12.2012) anlässlich der Veröffentlichung der Enzyklika "Mit brennender Sorge" von Papst Pius XI., die zu Politik und Ideologie des Nationalsozialismus kritisch Stellung nimmt.

"Das Weltrundschreiben wurde am Palmsonntag 1937 von allen Kanzeln verlesen. Es ist die einzige Enzyklika, die auf Deutsch verfasst wurde", erklärt Möllers. Damit habe man sicherstellen wollen, an der Gestapo vorbei eine Gegenöffentlichkeit erstellen zu können. Die Enzyklika wurde in Rom geheim geschrieben, anschließend per Boten nach Deutschland gebracht, dort geheim gedruckt und dann in alle Pfarrhäuser verteilt. "Der damalige Bischof von Münster, Clemens August Graf von Galen, hat vermutlich an der Enzyklika beratend mitgearbeitet. Er ließ von den insgesamt 300.000 Exemplaren allein 120.000 für das Bistum Münster drucken und in den Kirchen verteilen", berichtet Möllers.

Anlässlich der Gedenkveranstaltung hat das Stadtkomitee zudem einen Sammelband zum Thema "Kirchenkampf in Recklinghausen 1933 bis 1945" herausgegeben. Darin finden sich Beiträge zum Verhältnis Katholizismus und NS-Regime in Recklinghausen. "Die Sammlung, die vornehmlich aus Aufsätzen von Georg Möllers besteht, macht für jeden begreifbar und nachvollziehbar, wie sich das NS-System etabliert hat", erläutert Heinz Bernd Terbille, der gemeinsam mit Möllers sowohl die Veranstaltung als auch den Sammelband vorbereitet hat.

Die Gedenkveranstaltung am Mittwoch (12.12.2012) beginnt um 18 Uhr mit einer Vesper in der Propsteikirche St. Peter. Die Predigt hält Bischof Felix Genn. Anschließend wird der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Jean-Claude Périsset, in der Aula des Gymnasiums Petrinum einen Vortrag zum Thema halten.

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Info vom 4. Dezember 2012

Neuer Internetauftritt

Unsere Internetseiten wurden überarbeitet und neu strukturiert.

Sie erscheinen nicht nur in einem neuen Outfit, sondern sind ab sofort auch unter zwei zusätzlichen Domains erreichbar:

www.galen-archiv.de

und

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