Im Alter von 102 Jahren ist am Donnerstagabend (02.06.2016) Prälat Hermann Scheipers in seiner Heimatstadt Ochtrup gestorben. Der Priester war der letzte noch lebende geistliche Insasse des nationalsozialistischen Konzentrationslagers Dachau.

Scheipers wurde am 24. Juli 1913 geboren und empfing 1937 die Priesterweihe im St.-Petri-Dom in Bautzen. Am 4. Oktober 1940 wurde er verhaftet, weil er sich als Seelsorger offen für polnische Zwangsarbeiter einsetzte und gemeinsam mit ihnen einen Gottesdienst feiern wollte. Vom Polizeigefängnis Leipzig aus kam er im März 1941 ins KZ Dachau. Im KZ Dachau wurde er als Staatsfeind eingestuft. Am 27. April 1945 gelang ihm die Flucht in die Freiheit auf einem der letzten Todesmärsche. (Quelle: kirchensite.de)

Film ScheipersÜber den Priester Hermann Scheipers hat die Ikarus-Filmproduktion einen sehenswerten Dokumentarfilm mit dem Titel "Zwischen Verbrechern und Heiligen" erstellt."Fünf mal ist Hermann Scheipers nur knapp dem Tod entgangen. Über vier Jahre war er im Priesterblock des KZ Dachau inhaftiert. So zahlreich die Gefangenenlager des NS Staates auch waren, der Dachauer „Pfaffenblock“ war einzigartig. Fast 3000 Priester aus dem gesamten Reichsgebiet waren hier zusammengepfercht. Viele kamen ums Leben. Es war ein Ort der Drangsal, aber auch ein Ort der Gotteserfahrung, wie Hermann Scheipers erzählt. Der mittlerweile 100jährige Priester ist der einzige, noch lebende Zeitzeuge. Ergreifend schildert er den Umgang des NS Staates mit Geistlichen." (Beschreibung des Film-Verlags)