Priesterweihe vor 70 Jahren

Priesterweihe vor 70 Jahren

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Info vom 17. Dezember 2014 

leisner reesVor 70 Jahren, am 17. Dezember 1944, wurde Karl Leisner im KZ Dachau zum Priester geweiht. 

In der "Hölle von Dachau" brach bei Karl Leisner die Lungentuberkulose wieder aus. Karl Leisner war ein Todeskandidat, der nur durch die mutige Tat eines Mithäftlings im Oktober ‘42 von einer Liste für die Vergasung gestrichen wird. Andere bewunderten ihn, dass Bischof von Galen schreiben konnte: "So sagen alle, die mit ihm in Dachau waren, dass seine fromme und frohe Tapferkeit dort in all dem Leid ihnen Erbauung und Trost und Vorbild gewesen ist." Die übrigen Priesterhäftlinge wussten vom größten Wunsch des jungen Diakons, Priester werden zu können.
1944 wurden mit Heranrücken der Front Lager im Westen aufgelöst. Mit einem Häftlingstransport kam im September auch der französische Bischof Gabriel Piguet von Clermont-Ferrand nach Dachau. Die Geistlichen schmiedeten den Plan, den 29-jährigen von dem Bischof weihen zu lassen.
In größter Geheimhaltung schmuggelten sie Schreiben an Bischof Galen und den Münchener Kardinal Faulhaber um Erlaubnis der Weihe heraus. Gewänder und Bischofsinsignien wurden erstellt. Alles geschah unter Lebensgefahr und wäre beinahe noch aufgeflogen. In einem Brief entdeckte die Zensurstelle das Wort "Primiz"; der katholische Lagedekan, den die SS danach befragte, wiegelte ab: "Das ist so eine Andacht."
Am 17. Dezember 1944 dann wurde Leisners Traum Wirklichkeit. Der Bischof weihte ihn in der Kapelle des Lagers zum Priester. Tage später, am zweiten Weihnachtstag, konnte er seine erste und einzige heilige Messe, eben seine Primiz, feiern.

Quelle: kirchensite.de 

Das Foto zeigt das Leisner-Denkmal in Rees.