Reiseeindrücke 2015

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Wie auch in den vergangenen Jahren machen wir eine kurze Sommerpause und begeben uns unterwegs auf eine kleine Spurensuche.
Bereits in den Jahren 2013 und 2014 konnten wir einige Gedenkorte an die Mitglieder der Widerstandsgruppe "Weiße Rose" besuchen. Durch diese Besuche wurden wir verstärkt an den Mut junger Menschen erinnert, die sich durch ihr damaliges aktives Handeln gegen die Ideologien des Nationalsozialsimus stellten.

In diesem Jahr führte ein kleiner Abstecher zum Landschulheim Marquartstein. Hier verbrachte Christoph Probst von 1932 bis 1935 drei Jahre seiner Schulzeit. Eine Gedenktafel im Eingangsbereich erinnert an ihn. 
Diese Internatschule wahrte die Distanz zu den Ideen des Nationalsozialismus.

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Ein Besuch der „Dokumentation Obersalzberg“ ist sehr zu empfehlen, denn dieser historische Ort bietet die Möglichkeit, sich mit der Geschichte des Nationalsozialismus auseinanderzusetzen.
Hier werden durch über 950 Fotos, Dokumente, Plakate, Film- und Tonaufnahmen unterschiedliche Themen behandelt, wie z.B. die deutsche Volksgemeinschaft, Führermythos und Führerkult, der Terror- und Vernichtungsapparat und der Widerstand.
Zum Thema Widerstand werden auf einigen Tafeln Gruppierungen, z.B. die "Weiße Rose", und Einzelpersonen, z.B. Clemens August von Galen, vorgestellt, die sich mutig gegen das Regime gestellt haben. 
Hitler nutzte den Obersalzberg seit 1923 als Feriendomizil und später als zweiten Regierungssitz, da sich in unmittelbarer Nähe die „Reichskanzlei Dienststelle Berchtesgaden“ befand. Die Propaganda gebrauchte die Bergkulisse für medienwirksame Inszenierungen Hitlers als volksnahen Politiker, Kinder- und Naturfreund.
Die „Dokumentation Obersalzberg“ wurde im Oktober 1999 eröffnet.
Weitere Infos dazu unter www.obersalzberg.de

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Ein weiterer Ausflug führte zum Alten Schloss auf der Insel Herrenchiemsee. Hier tagte vom 10. bis 23. August 1948 der Verfassungskonvent.
Die Arbeit des Konvents bildete das Fundament für das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland. Zur Erinnerung daran kann man dort eine Ausstellung besuchen. Auf einer Schautafel zum Thema „Demokratische Anfänge“ wird auf die Gerichtsverhandlung gegen den Denunzianten Jakob Schmid verwiesen, der als Hausmeister in der Ludwig-Maximilian-Universität in München arbeitete, wo Hans und Sophie Scholl studierten. Hier wurden die beiden im Lichthof festgenommen, als sie dort das sechste Flugblatt der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ verteilten und von Schmid dabei erwischt wurden.

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Fotos: Privatarchiv