Volkstrauertag

| Drucken |

Info vom 13. November 2011

Mahnung zum Frieden

WERNE ? Der graue Novembernebel passte zum Anlass der Feier: Die Vertreter der Werner Vereine und der Politik gedachten heute am Volkstrauertag der Opfer von Kriegen, Gewalt und Terror. Die zentrale Veranstaltung fand auf dem Marktplatz statt, aber auch in Horst, Stockum, Langern und Holthausen wurden Kränze niederlegt.

Die stellvertretende Bürgermeisterin Gudrun Holtrup begrüßte die Bürger, die sich trotz der kalten Witterung auf dem Marktplatz versammelt hatten. Sie erinnerte an die Geschichte des Volkstrauertags. „Bereits im Jahr 1922 wurde zum ersten Mal in einer Feier der Toten des Krieges gedacht“, sagte Holtrup. Niemand habe damals wohl geahnt, dass diese Feier auch Jahrzehnte später an Aktualität nichts verloren habe. Gedacht werde heute nicht nur der Opfer von zwei Weltkriegen und der Verfolgung durch den Nationalsozialismus, sagte Holtrup. „In einer globalisierten Welt, in der immer noch Menschen Opfer von Kriegen werden, in der Menschenrechte missachtet werden, ist es nötiger denn je, den Frieden zu bewahren“, so die stellvertretende Bürgermeisterin. Jeder einzelne sollte darüber nachden, was er für den Frieden und die Einhaltung der Menschenrechte tun kann, appellierte Holtrup.

„Auch heute noch weinen viele Väter um ihre Söhne, die im Krieg sterben“, erinnerte Pfarrer Kai Uwe Schroeter in seiner Ansprache an König David, dessen Sohn gegen den eigenen Vater in die Schlacht zog und dabei ums Leben kam. Der Volkstrauertag biete weltweit die Gelegenheit, die Opfer von Kriegen, Gewalt und Terror ins Bewusstsein zu rufen. Dabei sollten sich die Menschen aufs Christentum besinnen, das auch im Laufe der deutschen Geschichte bekämpft worden sei. Während der Zeit des Nationalsozialismus ebenso wie durch den Sozialismus in der damaligen DDR. Veranwortlich dafür seien Menschen gewesen, deren Ideologien zu einer Wahnvorstellung geworden seien. „Wenn das Wunschdenken der Ideologien nicht funktioniert, dann wird die Einheit aus Wahn und Wirklichkeit durch Terror hergestellt“, sagte der evangelische Pfarrer. Er forderte die Bürger dazu auf, dem auch in Zukunft zu widerstehen. „Wir sollen dem ebenso mutig entgegen treten wie zum Beispiel Dietrich Bonhoeffer oder Clemens August von Galen“, sagte Schroeter.

Nach den Ansprachen zogen die Teilnehmer zum Ehrenmal im Seintorpark, wo sie Kränze niederlegten. Für die musikalische Umrahmung sorgten der Posaunenchor Werne und der Männergesangverein 1904 Wene.

Zuvor hatte bereits eine Gedenkfeier auf dem Russischen Friedhof am Südring stattgefunden, wo an die mehr als 100 während des Zweiten Weltkriegs in Werne verstorbenen osteuropäischen Zwangsarbeiter erinnert wurde, die dort begraben sind. kb

© www.wa.de