"Von Galen spaltet bis heute die Geister"

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Info vom 2. Juli 2011

Ausstellung zum Leben des „Löwen von Münster“ während der Weimarer Republik in der LzO

Cloppenburg.  Bis heute spaltet der 2005 seliggesprochene Bischof von Münster, Clemens-August Kardinal von Galen, die Geister. Von Galen habe einerseits schon seit seiner Tätigkeit als Gesellenpräses und Pfarrer in Berlin als autoritär denkender deutschnationaler Vertreter von Adelsinteressen sowie anschließend als ein Sympathisant der Nationalsozialisten gegolten, der das Wesen des NS-Regimes bis 1941 nicht durchschaut habe, sagte Dr. Maria Anna Zumholz von der Universität Vechta am Donnerstagabend bei der Eröffnung der Ausstellung „Die Fundamente des Gemeinschaftslebens – Clemens August von Galen in der Zeit der Weimarer Republik“, Dazu waren rund 100 geladene Gäste in die Kundenhalle der LzO in der Stadtmitte gekommen.

Andererseits – so Zumholz weiter – habe der am 16. März 1878 in Dinklage geborene Kardinal die berühmtesten Predigten des 20. Jahrhundert geschrieben und sei zum „Symbol für den Widerstand“ gegen den Nationalsozialismus avanciert. Um dies zu erklären, sei ein Blick in die Weimarer Zeit nötig. „Auf diese Weise können von Galens politische Ansichten im Vorfeld der Machtergreifung der Nationalsozialisten einer differenzierten Betrachtung unterzogen werden.“

Als zweiter Initiator der Ausstellung neben Zumholz darf Clemens-August Krapp, Vorsitzender des Kuratoriums der Kardinal-von-Galen-Stiftung (Dinklage), gelten.„Mit dem Slogan ‚Unsere Botschaft heißt Mut’ sieht es die Kardinal-von-Galen-Stiftung als ihre Aufgabe an, einen Erinnerungsort mit einem Vorbild zu schaffen, von dem wir heute und die nächsten Generationen vieles für das eigene Leben lernen können“, sagte Krapp.

Mut sowie die Bereitschaft Missstände aufzuzeigen und zu verändern, seien die zentralen Erkenntnisse, die man aus dem Leben Kardinal von Galens ziehen könne, erklärte der Firmenkunden-Direktor der LzO Cloppenburg, Edmund Sassen. Von Galens mutige Worte gegen die Tötung von so genanntem lebensunwerten Leben hätten diesem den Namen „der Löwe von Münster“ eingebracht.

Die Ausstellung in der LzO ist bis zum 15. Juli zu den Geschäftszeiten zu sehen.

© Carsten Mensing, nwzonline.de

Weitere Informationen über die Ausstellung finden Sie unter >>> http://www.kardinal-von-galen-stiftung.de