Schule wird nach Benninghaus benannt

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Info vom 12. Mai 2011

Ankum. Die Haupt- und Realschule Ankum soll nach dem aus Ankum stammenden Jesuiten August Benninghaus benannt werden. Der Schulausschuss der Samtgemeinde Bersenbrück stimmte am Dienstagabend einem Vorschlag der Ankumer Schule zu, den nun der Samtgemeinderat noch bestätigen muss.
Dem Vorsitzenden Sebastian Hüdepohl zufolge fand die Begründung des Ankumer Schulvorstandes für die Namensgebung breite Zustimmung. Der Schulvorstand hate argumentiert, dass Benninghaus als Persönlichkeit nicht nur einen regionalen Bezug zu Ankum habe, sondern auch direkt zur Schule: 1880 in Druchhorn geboren, absolvierte er die Höhere Bürgerschule in Ankum, die Vorläuferin der Haupt- und Realschule war. Nach seinem Hungertod im Konzentrationslager Dachau 1942 wurde seine Urne in Ankum beigesetzt.
Wesentlicher als seine Herkunft dürfte für die Namensgebung aber die kritische Distanz des Geistlichen zum Nationalsozialismus sein: „Die Biografie von August Benninghaus verdeutlicht uns, dass er sich verantwortlich gezeigt hat, in der Zeit des Nationalsozialismus gegen die Unmenschlichkeit des Hitlerregimes zu protestieren“, heißt es in der Begründung des Schulvorstandes. „Er schwieg nicht, wenn es darum ging, die Wahrheit über das Regime zu sagen, und nahm Verhaftung, Misshandlungen, Demütigungen und letztendlich den Tod in Kauf.“
Benninghaus trat in ein niederländisches Jesuitenkolleg ein und wurde 1913 in Köln zum Priester geweiht. Als Militärpfarrer nahm er am Ersten Weltrkrieg teil. In der Zwischenkriegszeit arbeitete er als Geistlicher unter anderem im Bistum Münster. Den späteren Bischof Clemens August Graf von Galen lernte er als Stadtpfarrer in Münster kennen.
Zweimal stellten ihn die Nationalsozialisten wegen angeblicher abfälliger Bemerkungen über das Regime vor Gericht. Im KZ Sachsenhausen wurde er misshandelt, von den Verletzungen erholte er sich auch nach seiner Verlegung nach Dachau nicht mehr. Die katholische Kirche hat ihn in ihr Martyriologium aufgenommen.
 
 
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