Archiv 2015

Am 29. April 1945 rückt eine Einheit der US-Armee in das Konzentrationslager Dachau ein.
Unter Jubel werden die amerikanischen Soldaten von mehr als 32.000 überlebenden Gefangenen begrüßt. Das vorletzte aller Konzentrationslager ist somit befreit.
Seit seiner Einrichtung 1933 waren in Dachau insgesamt mehr als 200.000 Menschen inhaftiert. Etwa 32.000 mussten dort ihr Leben lassen.

Film ScheipersÜber einen der Überlebenden, den Priester Hermann Scheipers, hat die Ikarus-Filmproduktion einen sehenswerten Dokumentarfilm mit dem Titel "Zwischen Verbrechern und Heiligen" erstellt.
"Fünf mal ist Hermann Scheipers nur knapp dem Tod entgangen. Über vier Jahre war er im Priesterblock des KZ Dachau inhaftiert. So zahlreich die Gefangenenlager des NS Staates auch waren, der Dachauer „Pfaffenblock“ war einzigartig. Fast 3000 Priester aus dem gesamten Reichsgebiet waren hier zusammengepfercht. Viele kamen ums Leben. Es war ein Ort der Drangsal, aber auch ein Ort der Gotteserfahrung, wie Hermann Scheipers erzählt. Der mittlerweile 100jährige Priester ist der einzige, noch lebende Zeitzeuge. Ergreifend schildert er den Umgang des NS Staates mit Geistlichen." (Beschreibung des Film-Verlags)

Info vom 14. April 2015

Der Klostersturm 1940/41 und die Gegenwehr des Bischofs von Galen

Clarissa Frenken berichtet in ihrer Studienarbeit über den Klostersturm in den Kriegsjahren 1940 und 1941, sowie von den Predigten von Bischof von Galen, die zur Einstellung des Klostersturms führten. Der Klostersturm wurde von den Nazis im Zuge des Kirchenkampfes durchgeführt. Unter verschiedenen Vorwänden wurden Klöster zwangsgeräumt und die Ordensleute vertrieben (Klappentext der Arbeit).

Die Theologiestudentin hat u.a. das Buch "Endlich hat einer den Mut zu sprechen" als Quelle für ihre Ausarbeitung verwendet.
Auszug aus dem Kapitel "Fazit": "Der Titel des Buches 'Endlich hat einer den Mut zu sprechen', welches ich unter anderem als Quelle verwendet habe, passt gut zu von Galens Predigten. Mut war erforderlich, da bereits andere Kleriker, die sich gegen das Regime stellten, verhaftet und hingerichtet wurden. Doch von Galen war darauf gefasst, als Märtyrer für seine Überzeugung zu sterben, somit war er sich der Gefahr durchaus bewusst."
 

Clarissa Frenken
Der Klostersturm 1940/41 und die Gegenwehr des Bischofs von Galen
Grin-Verlag
ISBN 978-3-656-91946-9

Heute vor 70 Jahren ließen die Nazis zwei ihrer unbequemen Gegner hinrichten:

Am 9. April wurde Dietrich Bonhoeffer im KZ Flossenbürg durch den Strang hingerichtet. Er war Vertreter der bekennenden Kirche und beteiligt am Widerstand gegen den Nationalsozialismus.
Bis zum Ende fühlte er sich "Von guten Mächten wunderbar geborgen". Das Gedicht "Von guten Mächten", datiert am 19. Dezember 1944, war eine Beigabe in einem Brief, der als Weihnachtsgruß an seine Verlobte und die Eltern und Geschwister gedacht war.

Durch einen Genickschuss wurde Georg Elser, ebenfalls am 9. April 1945, im KZ Dachau ermordet. 1939 versuchte Elser Hitler mit einer Bombe im Münchner "Bürgerbräu-Keller" zu töten. Über den Widerstandskämpfer startet heute der eindrucksvolle Film "Elser - Er hätte die Welt verändert" von Oliver Hirschbiege im Kino.



Info vom 12. April 2015

Der Heimatverein Osterwick hat einen Film mit dem Titel "Osterwick im Jahr 1937 – Impressionen aus einem Dorf im Münsterland" herausgebracht.
Dieser Film enthält auch bisher nicht veröffentlichte Szenen mit Bischof Clemens August Graf von Galen.
Der Besuch des damaligen Bischofs von Münster anlässlich einer Firmreise in Rosendahl-Osterwick im Jahr 1936 war für die gesamte Gemeinde ein außergewöhnliches Ereignis. Zu sehen ist das festlich geschmückte Dorf sowie die verschiedenen Gruppen, die zum Empfang des Bischofs gekommen waren und die vielen Menschen an den Straßenrändern.
Der Film kann über die Homepage des Heimatvereins Osterwick bezogen werden.
www.heimatverein-osterwick.de 

Hier sehen Sie kurze Ausschnitte aus dem Film:

 
KarlLeisnerAnlässlich des "Karl-Leisner-Jahres" erinnern wir an die Diakonweihe am 25. März 1939 durch Bischof Clemens August von Galen.
An P. Josef Vermeegen schreibt Karl Leisner an diesem Tag: "(…) Heute morgen bei unserer so schönen Diakonatsweihe im Hohen Dom durch die Hand unseres geliebten Bischofs [Clemens August Graf von Galen] war ich in Gebet und Mitfreude bei dir. (…)" 
(Karl Leisner - Tagebücher und Briefe - Eine Lebens-Chronik - Band II)